Over in the Gloryland?
Jim Morrison

Die Stones waren schmutzig, aber die Doors waren schrecklich. Es gab sie nur vier Jahre. Verbaler Radikalismus und exhibitionistische Bühnenorgien ihres Sängers machten sie unvergesslich. Sex, Chaos, Tod und Rebellions-Phantasien machten Jim Morrison zum gefragtesten Toten der Rockgeschichte. Wie ein Prediger stand er am Bühnenrand, hauteng in schwarzes Leder gehüllt, suhlte sich in Obszönitäten und beschimpfte das Publikum. "Father, I want to kill you, Mother, I want …" (Song: "The end"). Auf Jims Leseliste waren Bücher von Rimbaud, Nietzsche, Kerouac und Jung ganz oben. In einer tiefen Krise sagte er einem Freund: "Wenn ich innerhalb des nächsten Jahres keine Möglichkeit finde, mich weiter zu entwickeln, bin ich bald tot."

Im Frühjahr 1970 erscheint "Morrison Hotel", sein wichtigstes Album. Auf der Suche nach neuen Inspirationen ging er dann nach Paris. Mit 27 Jahren starb er dort in einer Badewanne am 3. Juli 1977. Er liegt auf einem Pariser Friedhof begraben, der zu einer Kultstätte für viele Fans geworden ist. Jesus sagt:

"Ich lebe, so sollt auch ihr leben."

Aus "Dead or alive – sie überlebten ihr Leben nicht"

Mini-Taschenbuch, CLV Bielefeld

Best.-Nr. 255465

ISBN: 3-89397-465-2